„Erinnerst du dich noch?“ und „Früher war alles besser“ – oft sind das die einleitenden Sätze für Geschichten aus vergangenen Zeiten. Doch die Vorstellung, dass früher alles besser war, trifft nur bedingt auf die Klein Eilstorfer Feuerwehr vor 1965 zu. Damals mussten die Einwohner noch auf eine Handruckspritze aus dem Jahr 1910 zurückgreifen, die bei Übungen oder Einsätzen von zum Dienst verpflichteten Bewohnern bedient werden musste. Erst mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr am 20. Februar 1965 durch zehn engagierte Klein Eilstorfer änderte sich einiges – und vieles zum Besseren.
Ein halbes Jahrhundert später begrüßte Ortsbrandmeister Nils Bunke, der die kleinste Wehr der Stadt Walsrode anführt, fünf Kameraden, die einst die Wehr gründeten und entwickelten. Darunter war auch Friedhelm Niemann, der als erster Ortsbrandmeister zusammen mit seinem Stellvertreter Helmut Stelter die Klein Eilstorfer Brandschützer über viele Jahre leitete. Alle vier sind noch aktiv in der Altersabteilung. Heinrich Marquardt, das älteste Mitglied, unterhielt die Gäste mit Anekdoten aus den Anfängen der Klein Eilstorfer Feuerwehr, darunter die ungewöhnliche Nutzung des Feuerwehrhauses als Gefängnis.
Der Gemeindebrandmeister fungierte gleichzeitig als Gefängnisdirektor, und nicht nur Kriminelle, sondern auch sogenannte „Wilderer“ landeten dort. Letztere waren junge Männer, die sich ungebührlich einem Mädchen näherten. Sie verbrachten meist eine Nacht im Gefängnis und wurden gegen Zahlung eines „Jagdgeldes“ freigelassen.
Ortsvorsteher Hans-Georg Röttjer verwies stolz darauf, dass jeder vierte Dorfbewohner Mitglied der kleinsten Ortsfeuerwehr der Stadt Walsrode ist, obwohl Klein Eilstorf noch immer eine reine Männerdomäne ist, wie der stellvertretende Bürgermeister Dieter Heidmann feststellte. „Das sollte überdacht werden“, so seine Meinung. Stadtbrandmeister Volker Langrehr erweiterte den Ausspruch „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ um die Aufforderung „geh auch du zur Freiwilligen Feuerwehr“. Abschnittsleiter Richard Meyer betonte ebenfalls die Wichtigkeit jeder Ortsfeuerwehr, egal wie klein sie sein mag. „Jung und Alt können eine Symbiose bilden, auch der 60-Jährige kann von einem 25-Jährigen lernen und umgekehrt“. (Quelle Feuerwehr Heidekreis)